Stammstrecke

19
Dez

Schienenverkehr – das Fortbewegungsmittel der Zukunft?

Im Dezember 1835 fuhr die erste deutsche Eisenbahn. Auch wenn das Grundprinzip sich seitdem kaum geändert hat: Der Eisenbahnverkehr kann zum vielversprechendsten Verkehrsmittel der Zukunft werden. Um den Anforderungen langfristig gerecht zu werden ist aber ein kontinuierlicher Ausbau unabdingbar.

Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur erklärt, wenn man den Verkehr zukünftig bewältigen möchte, führe kein Weg an der Verdoppelung des Schienenverkehrsanteils vorbei. Seine Aussage hat Gewicht: Er ist Beauftragter der Bundesregierung für den Schienenverkehr.

Das Bundesverkehrsministerium erkennt das Potenzial und setzt den Schienenverkehr als Schwerpunktthema der aktuellen Legislaturperiode fest. Maßnahmen wie die Halbierung des Trassenpreises für den Güterverkehr sowie Investitionen in Forschung und Entwicklung sind beschlossen. Das „Zukunftsbündnis Schiene“, bestehend aus Arbeitsgruppen und einem übergeordneten Lenkungsausschuss ist damit beauftragt, die Bahn zum Verkehrsmittel des 21. Jahrhunderts zu machen.

Durch diese Maßnahmen beweist die Politik Vertrauen in den Schienenverkehr, was wiederum eine positive Reaktion der großen Player im Markt, wie etwa Siemens Mobility hervorruft. So wird auch das Vertrauen der Schienenbranche in die Verkehrspolitik gestärkt. Der Kreis ist perfekt.

Das Thema Forschung im Schienenverkehr spielt für Verkehrsexperten sowie Wirtschaftsunternehmen eine bedeutende Rolle. Forschung soll auf verschiedenen Ebenen erfolgen, aber auch Forschungsthemen zentral koordiniert werden, um Doppelungen zu vermeiden. Michael Peter, CEO Siemens Mobility, empfiehlt beim Zusammentreffen des Lenkungskreises Bahntechnologie jüngst: „Ein nationales Schienenforschungsprogramm sollte anwendungsorientiert und komplementär zum europäischen Forschungsprogramm Shift2Rail konzipiert werden.“

Um Innovationen in Deutschland und Europa vorantreiben zu können, muss ein attraktiver Markt geboten werden. Zulassungsprozesse müssen gekürzt und der Verwaltungsaufwand so gering wie möglich gehalten werden. Denn eine zu komplizierte, langwierige und aufwendige Bürokratie bremst Innovationen aus. Nur durch den Ausbau der Schiene können wir den Ansprüchen zukünftiger Generationen gerecht werden. Hohe Taktung und ein schneller und zuverlässiger Service sind Erwartungen der Bevölkerung, denen man gerecht werden muss – und denen man gerecht werden kann, indem man offen für Innovationen und den Ausbau des Streckennetzes ist. Und zwar über Legislaturperioden hinweg. Wenn langfristig gedacht, geplant und gehandelt wird, gelingt der Erfolg für die Zukunft.

27
Sep

Umfrage zur ÖPNV-Nutzung bestätigt Bündnis-Forderungen

Was denken eigentlich die Betroffenen? Wir wollten es wissen. Darum haben wir eine breit angelegte Umfrage gestartet, bei der wir die ÖPNV-Nutzer im Großraum München nach ihrer Meinung gefragt haben. Was finden Sie richtig gut, was wünschen Sie sich für die Zukunft? Und wo hakt es noch richtig?

Die Ergebnisse zeigen, dass die Forderungen des S-Bahn-Bündnis Ost auch den Willen der Menschen widerspiegeln.

Über 800 Personen nahmen an der Studie teil, davon gaben über 77% der Befragten an, den ÖPNV in München täglich oder mehrmals wöchentlich zu nutzen. Ein ebenso großer Prozentsatz nutzt den ÖPNV vor allem beruflich (75%), aber auch für Freizeit (60%), Einkaufen und Reisen (je 27%). Die S-Bahn ist mit über 90% das öffentliche Hauptverkehrsmittel der Befragten.

Alle geographischen Bereiche des Münchener Nahverkehrsnetzes wurden durch die Studie abgedeckt. Die Mehrheit der Befragten (61%) befindet sich im Osten der Landeshauptstadt genau dort, wo die S-Bahn besonders in ihrer Zuverlässigkeit und Qualität belastet wird.

Denn der drohende Flaschenhals wird ohne den viergleisigen Ausbau zwischen München-Ost und Markt Schwaben durch den Streckenausbau nach Freilassing und den Erdinger Ringschluss verschärft. Das erhöhte Fahrgastaufkommen und der Güterverkehr auf der gleichen Trasse werden im heutigen Infrastruktur-Szenario erhebliche Stabilitätseinbußen nach sich ziehen.

Die Qualität des ÖPNV wurde so auch von den Nutzern im Osten als ausdrücklich verbesserungsfähig eingestuft. Nur 30% der Befragten zeigten sich damit sehr oder wenigstens überwiegend zufrieden. Explizit nach der Zuverlässigkeit befragt, sank die Zahl der Zufriedenen sogar auf rund 19%.

Um die Leistungsfähigkeit und Qualität des ÖPNV zu erhalten und fit für die Zukunft zu machen, genügt außerdem nicht der Bau der zweiten Stammstrecke allein, befanden knapp 87% der Teilnehmer. Während großer Messen schätzen 72% die U-Bahn-Verbindung zur Messe München als nicht ausreichend ein. Dazu passt, dass mit über 93% eine überwältigende Mehrheit der Befragten den Ausbau der Schienenwege zwischen München-Ost und Markt Schwaben begrüßen würden. So würde auch das Straßennetz spürbar entlastet: 92% würden dann sogar regelmäßig das Auto stehen lassen und auf die S-Bahn wechseln.

 

Die Umfrage-Teilnehmer hatten auch die Möglichkeit, einen Kommentar abzugeben. Einige Auszüge:

„Es wird von Jahr zu Jahr anstrengender, weil man ständig nachschauen muss, ob es irgendwelche Störungen gibt.“

„Mit einer besseren Bahnverbindung, bitte auch im 20Min. Takt könnten wir weiterhin auf ein zusätzliches Auto verzichten.“

„Ständig fallen Züge aus, es erfolgten kaum Durchsagen, man stand bei Kälte und Regen ständig am Bahnhof und nichts ging vorwärts. Ständig kam man zu spät in die Arbeit. Die Preise wurden auch immer teurer. Die Bahnen waren ständig überfüllt. Das waren Gründe komplett auf das öffentliche Netz zu verzichten und auf ein Auto umzusteigen.“

„Hatte 18 Jahre ein Jahresabo. Ab Juni 2018 habe ich es gekündigt und fahr ausnahmslos nur mehr mit dem Auto, da man sich auf die S2 nicht mehr verlassen kann.“

„Ich schreibe seit bereits 1 Monat die Pünktlichkeit der S2 auf. Extrem auffallend ist, dass die S2 in Poing aus München kommend nur 3x seit 4 Wochen pünktlich in Poing angekommen ist. Somit ist meine Verbindung mit dem Bus nach Hause nicht möglich!“

Mehr Zuverlässigkeit lässt sich nur durch die höhere Betriebsstabilität mit viergleisigem Ausbau erreichen. Das ist unsere Forderung und, wie die Umfrage zeigt, nicht nur unsere.

Allen Teilnehmern ein herzliches Dankeschön! Und in eigener Sache noch ein letzter Kommentar, der uns erreicht hat: „Danke für das Engagement!“ Diesen Dank geben wir gerne direkt zurück. Danke für Ihre Unterstützung!

23
Aug

Daniela Ludwig, MdB, unterstützt das S-Bahn-Bündnis

Daniela Ludwig, Bundestagsabgeordnete aus dem Wahlkreis Rosenheim, bekennt sich zu den Zielen des S-Bahn-Bündnis Ost. Die stv. Generalsekretärin der CSU ist bereits seit 2002 Mitglied des Deutschen Bundestags und beschäftigt sich intensiv mit regionalen verkehrsstrukturpolitischen Themen. Nicht zuletzt durch ihre Erfahrung mit dem Nordzulauf des Brenner-Basistunnels ist sie als Expertin anerkannt. Wir freuen uns sehr über ihre Unterstützung!

Wörtlich sagt Daniela Ludwig: „Ich unterstütze das S-Bahn Bündnis Ost, weil der zügige Ausbau der Strecke für die wirtschaftliche Entwicklung vor Ort, die ansässige Industrie und für die Anbindung der Anwohnerinnen und Anwohner in der Region absolut unerlässlich ist.“